Wer wir sind und was uns dazu bewogen hat

08.02.2016Deutschlandabenteuer
(0 Bewertungen)Erfurt
Wir sind Thomas (31, Herzblut Thüringer) und Bianca (29, Exil-Sächsin). Ein Paar aus Deutschland, mit dem Plan um die Welt zu reisen. Soweit so gut – aber wie stellen wir das an?
Alles begann im März/April 2015, als wir in Vietnam auf unserer ersten größeren, gemeinsamen Reise mit dem Rucksack unterwegs waren. Es war ein magischer Abend auf Phu Quoc, einer bezaubernden Insel, südlich von Vietnam und Kambodscha im chinesischen Meer gelegen. Wir saßen bei einem kühlenden Getränk in einer belebten Strandbar, als Thomas von einem Artikel über ein Pärchen erzählte, dass sich mit gelegentlichen Jobs ein Leben auf Reisen um die Welt finanzierte. Es folgte ein kurzer aber intensiver Blickkontakt zwischen uns Beiden. Aus der zunächst sehnsuchtsvollen Feststellung "sowas müsste man auch machen" wurde die Idee "Weltreise - wieso eigentlich nicht?". Damit war der Plan geboren und dieses Vorhaben begleitete uns seither.
Allerdings war der Weg, der uns ausgehend von der Idee Weltreise bis heute hier nach Neuseeland auf diesen wundervollen Fleckchen Erde nördlich von Auckland geführt hat, nicht nur eben. Jeder Reisende sieht sich mit den vielfältigsten Fragen konfrontiert: Angefangen von der Reiseroute und –dauer, Finanzierung und damit einhergehend auch die Art der Reise, bis hin zu den essentiellen Fragen bezüglich der Welt, die man zunächst Zuhause zurücklässt.

Unsere Reise durch Vietnam offenbarte unsere Reiselust sowie unsere Neugier auf fremde Länder, Kulturen und neue Eindrücke, die in uns steckt. Dabei war schnell klar, dass der Blickwinkel und der Erlebnishorizont des Durchschnittstouristen nicht ausreichen würden, um unser Reisefieber zu behandeln. 3 Wochen mit dem Rucksack durch Vietnam waren ein perfekter Start, aber auch nur ein Hauch von dem, was uns da draußen alles erwartet, überrascht, fasziniert und was es zu entdecken gilt.
Wir wollen eintauchen in neue Umgebungen und Kulturen. Es ist uns wichtiger, Bekanntschaften mit interessanten und interessierten Menschen zu machen, als die besten 5 Sterne Hotels zu sehen. Wir wollen einen Einblick bekommen in einheimische Gepflogenheiten, Kochtöpfe und Lebensweisen. Allein aus diesen grundsätzlichen Überlegungen bezüglich unserer Reise stellte sich heraus, dass unser wichtigstes Gepäckstück die Zeit ist.
Zeit anzukommen, sich einzuleben, sich auf Neues einzulassen, hinter die touristische Kulisse zu blicken, zu erleben, zu genießen, zu reflektieren und vor allem die beste Zeit unseres Lebens zu haben.
Planung ist die halbe Reise?!

Zu Beginn war da zunächst nur diese vage, aufregende Idee einer Weltreise - doch wo fängt man an? Zunächst haben wir natürlich das Internet befragt, nach Weltreise-Vorreitern und deren Routen sowie potentiellen Destinationen. Diese Informationssuche ist zwar erstmal unheimlich inspirierend, aber auch tatsächlich etwas überwältigend, da so viele Wege zu lohnenswerten Ziele führen. Ein praktikabler Weg, Reisewünsche und –möglichkeiten unter einen Hut zu bringen, musste gefunden werden. Glücklicherweise gibt es hilfreiche Internetseiten wie http://www.beste-reisezeit.org/, die dir bei der Bestimmung der besten Reisezeit helfen und so stellten wir zunächst eine grobe Reiseroute gemäß der jeweils besten Reisesaison auf. Das Ergebnis ist eine A4 Seite mit einem Zeitstrahl, der ein Jahr und ca. 25 Länder umfasst, die in Clustern zu den jeweils passenden Monaten zugeordnet sind. Ok alles klar, es kann losgehen. Aber halt, was ist mit China? Und Japan? Meinst du wirklich, wir schaffen Myanmar, Thailand, Laos, Kambodscha und ein Wiedersehen mit Vietnam in 2 Monaten?! Das ist wahrscheinlich möglich, ganz sicher sogar machbar – aber definitiv nicht unser "style of travel".
Sobald man im Geist über den zeitlichen Zaun von einem Jahr hinausspäht, ist man auch schon so gut wie verloren. Zu verlockend ist der Gedanke, sich mehr Zeit zu nehmen und Länder intensiver zu bereisen. Jedoch ist es letztlich auch eine Frage des Mutes, die aufgebaute Welt zuhause, seine gewohnten Strukturen, seine Gemütlichkeit aber auch die Bequemlichkeit des Alltags aufzugeben und sich ins Ungewisse zu stürzen. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, unsere Wohnung aufzugeben und alle Hintertürchen vorerst zu schließen. Natürlich haben wir beide unsere Familien im Hintergrund, die uns immer eine Heimat bieten und es tut gut zu wissen, dass dieser sichere Hafen niemals seine Pforten schließen wird. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an unsere Eltern, die dieses Abenteuer von Zuhause aus unterstützen und uns immer zur Seite stehen.
Nun aber zurück zur eigentlichen Story
Wir legten also fest – wir legen uns zeitlich nicht fest, naja zumindest nur so grob. Aber so eine Reise will finanziert werden, daher kam uns die ursprüngliche Idee wieder in den Sinn, sich mit Jobben unterwegs die Reise zu finanzieren. Was läge da näher als ein Work and Travel Visum; und was läge weiter weg als Neuseeland? Der Weg zum Visum war relativ unkompliziert, die Bewerbung läuft über ein Online-Portal der neuseeländischen Behörde für Immigration. Nachdem man etliche Fragen zur kriminellen Vergangenheit und medizinischem Status durchlaufen hat, kann man getrost 5 Werktage jeden Tag aufgeregt in die Mailbox schauen und auf Antwort warten. Wir waren zufälligerweise gerade in Italien im Camping-Urlaub südlich von Venedig, als ich früh morgens meinen noch schlaftrunkenen Liebsten anpiekste und aufgeregt nach dem Posteingang fragte. Er hat das zunächst noch belächelt und mit "ja ja" abgetan, aber als wir dann die Mail mit den Worten "Your visa application is approved" öffneten, war die Müdigkeit wie weggefegt und die Aufregung groß.

Und wieder mal in unserm Leben dominierte uns Planung und Vorbereitung und vor allem mal wieder der Umzugswahnsinn. Es ist schier unglaublich, wie viele Dinge sich - vor allem unserem Haushalt - anhäufen. Diese müssen aussortiert, sortiert, verpackt, verschnürt, verstaut und krisensicher in Kartons, Tüten, Kisten, Koffern und Säcken eingelagert werden. Rückblickend scheint die Zeit des Einlagerungsumzug als endlose Schleife von Kisten packen, tragen, beschriften und eine schier unerfassbare Anzahl von Entscheidungen und Wegen. Zwischendrin blieb uns kaum Zeit zu realisieren, was uns da eigentlich bevorsteht.
Wie schnell die Zeit vergeht
Und schon ist der letzte Tag gekommen. Umgemeldet, Wohnung gestrichen, Rucksäcke gepackt (haha) und aller Papierkram erledigt (denkt man). Mit Visum im Gepäck geht's zum Frankfurt International Airport und einmal um den Globus. Was uns bei der Wohnungsauflösung und in den ersten Tagen in Neuseeland passiert ist, lest ihr in unserem Abenteuer Erste Schritte auf neuseeländischem Boden.
Abenteuer-Übersicht
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